Nikolausregatta

Im vergangenen Jahr, 2016, kehrte eine begeisterte Truppe von der ersten Teilnahme unseres Vereins an der Mainzer Nikolausregatta zurück. Und entfachte im dunklen Herbst ein Feuer für die Teilnahme an der diesjährigen 30. Jubiläumsregatta. Dieter nahm die Sache früh in die Hand und organisierte die große Anzahl von Meldungen bei den unternehmungslustigen Ruderern der Studenten- und Hobbygruppe. Den Besatzungen gab das viel Zeit zur Vorbereitung. Von vornherein sahen einige Sportler ihre Chance auf den Gewinn beliebter Radaddelchen in der bei diesem Wettbewerb wohl einzigartigen Zusatzprämierung: der Schmückung ihrer Boote.

Wir befinden uns in der Karnevalshochburg Mainz, da kommt es während der Fastnachtskampagne auf packende Leitmotive an. 7 Boote waren gemeldet, eine Meldung mußte u.a. wegen saisonbedingter Verschnupfung zurückgezogen werden. Immerhin blieben wir an 6 Rennen beteiligt. Der Regattatag, Samstag 2. Dezember, war zu unserem Glück wie im Vorjahr ein ruhiger kühler Tag, der auch ein paar matte Sonnenstrahlen versprach. Bei Ankunft mit unserem Hänger, den wir mit vier Booten beladen hatten, war die Wiese des Vereins Mainzer Rudergesellschaft 1898 im Industriehafen noch hart gefroren und das Gras weiß, von Reif bedeckt. Der Verein liegt an einem breiten Nebenarm des Rhein westlich der Innenstadt und bleibt von der Rheinschifffahrt weitestgehend verschont. Die Regatta findet in diesem geschützten Bereich statt und geht über drei Kilometer, zwei stromabwärts, einen knappen Kilometer stromaufwärts, und ist mittendrin mit einer anspruchsvollen Wende um eine in der starken Strömung tanzenden Boje gewürzt. Nach dem Aufriggern der Boote ging es für unsere Mannschaften Schlag auf Schlag an Skulls und Riemen. Der fliegende Start, etwa einen Kilometer oberhalb des Vereins, erleichterte die Einhaltung des eng gestaffelten Zeitplans und alle unsere Boote kamen rechtzeitig auf die Strecke. Die Stimmung am Bootsplatz war fröhlich, ausgelassen, unsere Frcf-ler feuerten sich gegenseitig an und über allem schwebte Uwes Drohne, der aus den herbstlich getönten Bildern einen filmischen Abriss des Ausfluges schneiden wird.

Rein sportlich hatten wir der Konkurrenz aus einer Vielzahl von Vereinen an diesem Samstag nicht allzu viel entgegen zu setzen, allein die männlichen Studenten trieben ihr Boot in spektakulären 11:11 (!!!) über die Strecke und veranlassten den Nikolaus bei der Preisverleihung des zweiten Platzes zu einer zusätzlichen Betonung dieses besonderen Ergebnisses. Gratulation noch mal an dieser Stelle! Zeitlich dahinter reihten sich unsere vier Riemen-Anholer ein, die die Kiwi in 12:32 durchs Ziel schoben, angefeuert von Ursel, die auf ihrem Schlitten mit Tannenbaum und Geschenken die Glocke leuten ließ. Die Männer aus der Hobbygruppe kamen in 13:01 am Zielhäuschen vorbei, das Mixed Boot zehn Sekunden dahinter, in 13:11. Die Studentinnen waren 13:43 unterwegs und die Frauen der Hobbies im Master-Rennen 14:24. Wir haben alles gegeben und ich sah nach allen Rennen glückliche Gesichter. Herzlichen Glückwunsch! Die Zeit bis zur Preisverleihung nutzten wir zur Stärkung am Kuchenbuffet bzw. Bratwurststand sowie zum Fachsimpeln mit den angereisten Sportlern der anderen Vereine.

Ich konnte auch beobachten, wie hier und da Bekannte aus alten Rudertagen zusammenfanden. Der Mainzer Nikolaus prämierte bei Einbruch der Dunkelheit im Saal des Vereins die Gewinner und Platzierten. Mit Spannung erwarteten wir die Ergebnisse der Rennen, aber auch die Vergabe der künstlerischen Preise. Und da wurden unsere Damen aus der Weihnachtsbäckerei nach vorn gebeten, sie hatten mit ihrem liebevoll geschmückten Boot den zweiten Platz belegt. Unsere Männerrunde aus der Riemen-Kiwi errang den ersten Platz und viel Lob für die Schlittenfahrt mit Rentieren. Immer wieder mussten sie hören: „Früher war mehr Lametta." Nein, dieses mal war entschieden mehr. Und mit einem dröhnenden Hipp-hipp-hurra verabschiedeten sich die Mainzer von ihren Gästen ins nächste Jahr.

Hier ein Link zur Website der Mainzer Ruder Gesellschaft