Unser Festakt zum 125-Jährigen Jubiläum

Statt wie sonst bei uns üblich mit einem Neujahrsempfang, startete der FRCF 2012 mit dem »Festakt zur Eröffnung des Jubiläumsjahres« und einer Bootstaufe ins neue Ruderjahr. Geplant war nur eine kleine Feier, überraschend dann für uns, dass rund 170 Gäste und Ehrengäste am Samstag, den 21. Januar, den Weg in unser Bootshaus fanden.  Allen voran der DRV-Ehrenvorsitzende Henrik Lotz, DRV-Schatzmeister und HRV-Vorsitzender Torsten Gorski, sowie neben den Vertretern der Stadt Frankfurt und des LSB Hessen fast alle Vorsitzenden oder Vertreter der Nachbarvereine angeführt durch den Vorsitzenden des Frankfurter Regattavereins, Gerhard Meuer.

Nach dem einleitenden Sektempfang hatte die Vorsitzende, Claudia Prasser, die umfassende Aufgabe, die vielen Ehrengäste zu begrüßen. Doch für unsere Verantwortlichen kein Problem: schwebte doch nach den ersten Begrüßungen Dieter Merget als »Boothausgeist« aus dem sichtbaren und ab und an knarrenden Gebälk des Bootshauses herab. Unter großem Applaus glitt der Gerufene gekonnt ans Rednerpult und  übernahm in Abschnitten neben ausgewählten Darstellungen aus der Historie des Clubs weitere Begrüßungen anwesender Ehrengäste vor. Dieter Merget war natürlich als Vorgänger von unserer aktuellen Vorsitzenden und als bedeutsamer Autor der Club-Festschrift zum 125-Jährigen bestens präpariert, die Clubgeschichte gekonnt und launig zu präsentieren und darin verwoben die Zusammenhänge des Jubilars zu den Nachbarn deutlich zu machen. So gelangen Claudia Prasser und ihrem Vorgänger der Spagat, die Begrüßung und die Geschichte des Clubs  kurzweilig für Jung und Alt miteinander zu verbinden. Dem kaum nach stand der nachfolgende Gastredner, DRV-Ehrenvorsitzender Henrik Lotz, der in seiner bekannten Art an kaum mehr bekannte Zusammenhänge von »seiner Hanauer RG« zum heutigen Frankfurt-Fechenheim erinnerte – »Fechenheim gehörte ehemals zu Hanau und hatte ursprünglich engere Beziehungen zu Hanau als zu Frankfurt! – Das hat sich ja zum Leidwesen Hanaus massiv geändert!« Darüber hinaus erinnerte er an bedeutsame Fechenheimer Mitglieder, die weit über die Region hinaus bekannt waren: u.a. Hans Gase, Helmut Sittler, Heinz Bunk oder »die Wozniks«. »Mit denen war′s nicht immer leicht, aber sie haben den FRCF voran gebracht.«
DRV-Schatzmeister und gleichzeitig HRV-Vorsitzender, Torsten Gorski,  hingegen schlug anschließend den Bogen zur Gegenwart und hob in seiner Rede die aktuellen Leistungen des Clubs hervor, die sich nicht nur auf leistungssportlicher Ebene, sondern inzwischen verstärkt im breitensportlichen Bereich zeigen. Jüngstes Beispiel für den Leistungssport: Nico Merget, der für die Undine Offenbach startend in Eton die Bronzemedaille bei der Junioren-WM 2011 im Achter gewann, ursprünglich aber in Fechenheim das Rudern gelernt hat. Abschließend hatte er die Aufgabe, im Namen des DRV die Flaggentafel zum 125-jährigen Bestehen zu übergeben und dem Club weiterhin so vielfältige Aktivitäten zu wünschen.
Herbert Spatz, eines unserer ältesten Mitglieder, war extra aus München, wo er seit mehr als 30 Jahren ansässig ist, angereist, um die Glückwünsche der RG München zu überbringen. Er erinnerte daran, dass der FRC Fechenheim in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrtausends auch mit seiner persönlichen Unterstützung u.a. seinen Renn-Gig-Achter »Fechenheim« an die im Aufbau begriffene RG München 1972 verschenkte. Dafür ist dieser Club den Fechenheimern heute noch sehr verbunden, denn das Boot liegt immer noch in den Bootshallen an der Olympischen Regattastrecke. Und: irgendwann sollten Fechenheimer wieder einmal darin rudern.
Im Anschluss daran überbrachten weitere Vorsitzende sowie die Vertreter der Stadt Frankfurt und des Ortsbeirats ihre Jubiläumsgrüße, wobei der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Hessen, Ralf Koch, ein eindeutiges Lob für den ersten Abschnitt der Feier formulierte: »So einen Festakt habe ich in meiner langjährigen Laufbahn beim LSB Hessen noch nicht erlebt: einen Bootshausgeist bei der Festveranstaltung eines Clubs, der gemeinsam mit seiner Vorsitzenden kurzweilig und gleichzeitig auch noch informativ  durch die Jubiläumsveranstaltung geleitet, das ist etwas ganz Besonders!« Diesen Worten konnte man kaum Besseres hinzufügen. Denn viele Helfer unseres Clubs haben da eine ideenreiche und zu unserem Club passende Veranstaltung organisiert, die ihre Wirkung auf die Gäste nicht verfehlte.
Das neue BootIm zweiten Abschnitt unserer Jubiläumsfeier folgten dann in der Boothalle zwei Bootstaufen und die Enthüllung eines neuen Schaukastens im Eingangsbereich. Und wieder ein Novum: Fanden Bootstaufen bei uns bislang immer im Freien statt, so ließ dieser kalte Januar kaum eine andere Wahl: getauft wurde kurzerhand in der Bootshalle. Die Vorsitzende, Claudia Prasser, führte zunächst durch die Taufzeremonien und freute sich, dass es im Jubiläumsjahr dem Club mit Hilfe vieler Spender gelang, zwei Boote zu taufen. Nachdem in der Vergangenheit viele Boote für den Leistungssport angeschafft wurden, war es an der Zeit, mit einem C-Gig-Vierer/Fünfer und einem Einer den Breitensport zu unterstützen, zumal auch die Spenden primär aus diesem Bereich stammten. Den Taufakt des Vierers/Fünfers übernahm das langjährige Mitglied Wolfgang Heide, der in seiner Taufrede u.a. an seinen Großonkel, Fritz Bechtold, -ein Gründungsmitglied des Clubs- erinnerte und damit den Bogen zum Taufnamen spannte. Denn der Bootsname »Emma«, ist der Vorname einer Nachfahrin des Gründungsmitgliedes und die süße Drei-Jährige durfte dann auch die eigentliche Enthüllung des Bootsnamens vornehmen.
Zur Bootstaufe des Einers auf den Namen »Rotkäppchen« übergab die Vorsitzende das Mikrophon an zwei Taufpatinnen, Sabine Commettant und Susanne von Davidson, die den mehrfachen Bezug des Namens zum Verein erläuterten. Mit roten Kappen und strömendem »Rotkäppchen Sekt« ließen sich beide das Vergnügen nicht nehmen, das Boot seiner Bestimmung zu übergeben.

Abschießend enthüllte unser 2. Vorsitzender, Michael Schmidt, einen Schaukasten, der u.a. die vom ehemaligen Vorsitzenden und Archivar des HRV-Paul-Elschner Archivs, Heinz Bunk, sorgfältig aufbewahrten beiden historischen Vereinsfahnen des FRCF enthält. Sie sind nach langen Jahren neben besonderen Pokalen und Preisen  im Schaukasten wieder der Öffentlichkeit zugänglich und zeigen bedeutsame Ursprünge unseres Clubs. Damit war der offizielle Teil der Jubiläumsfeier abgeschlossen und die Festgemeinde konnte das Buffet »erstürmen«.

Fotos: Sabine Commettant, Text: Dr. Thomas Woznik