Tagesausflug nach Hainburg

Hainburg, hipp hipp hurra!
Die Ruderer des Frankfurter Ruder-Club „Fechenheim“ 1887 e.V. machten sich vergangenen Samstag (27.07.13) auf eine ganztägige Wanderfahrt von Fechenheim nach Hainburg – und trotzten der Hitze, langatmigen Schleusen und einer verlorenen Vereinsfahne.

Die Medien melden das heißeste Wochenende des Jahres – und was machen die Ruderer vom FRCF 1887? Natürlich trotzdem ihre für diesen Tag geplante ganztägige Ruderwanderfahrt! So sammeln sich um 9 Uhr in der Früh 20 hitzeresistente Wassersportler im Bootshaus des FRCF 1887, um vier Vierer-Gig-Boote startklar zu machen. Dank der Koordination durch Michael Schmidt, Trainer und stellv. Vorsitzender Finanzen des FRCF, sind die vier Boote schon um halb zehn auf dem Wasser.
Ein Blick himmelwärts verrät: der Tag wird heiß, kaum ein Wölkchen ist zu sehen. Proviant wie Wasserflaschen und Sonnencreme sind daher die wichtigsten Utensilien nebst guter Laune und dem ein oder anderen Bier. Das Vereins-Fähnchen in der Halterung am Heck des jeweiligen Bootes angebracht, noch ein Foto der versammelten Mannschaft zu Wasser vom Fotografen des Fechenheimer Anzeigers und los kann es gehen flussaufwärts Richtung Hainburg. Noch ist das Wasser ruhig, kaum ein Schiff oder Motorsportboot begegnet den Sportlern, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Nur ein paar Freizeit-Camper mit kleinen Zelten oder Morgen-Main-Schwimmer säumen die Strecke.
Flussaufwärts müssen die Boote durch die kleine Sportbootschleuse, die die Ruderer alleine bedienen müssen. Mit dem Ruderboot an der Leine werden immer je zwei Boote durch die Minischleuse geführt.
Weiter geht es, vorbei am Hanauer Schloss Philippsruhe, dem Hanauer Hafen und Groß-Auheim bis die Ruderer nach circa drei Stunden und 20 Kilometern Fahrt backbordseitig Hainburg erreichen, das etwa drei Kilometer vor Seligenstadt liegt. Alle vier Boote fahren in eine Sandbucht ein, um an Land zu kommen. Ein wenig fühlt es sich an wie bei James Cook: keiner von den FRCFlern ist bisher an diesem Ort an Land gegangen. Ist das überhaupt Hainburg? Und wo liegt der Hessische Hof zum Einkehren? Die Ruderer haben Glück: Es ist Hainburg und das Lokal liegt keine 150 Meter von der Sandbucht entfernt um die Ecke.
Dort warten ein schattiges Plätzchen im Biergarten sowie kühles Bier – „Edelstoff“  (so wie auch eins der Vereinsboote heißt) - und allerlei Schmackhaftes wie Flammkuchen und Rumpsteaks auf die Durstigen und Ausgehungerten. Gestärkt durch die gute Kost geht es um 15 Uhr wieder an die Boote. Doch, oh weh, die Skulls sind glühend heiß, so dass einige „Autsch“ rufen. Eine Ruderin wird noch gentlemanlike ins Boot gehoben, und auf geht es Richtung Heimat. Da die Ruderer natürlich eingefleischte Wettkämpfer sind, stellt sich direkt die Frage, wer zuerst an der Schleuse ist! Und so bieten sich ein paar Boote streckenweise ein Wettrennen, bis ein großes Lastschiff bei Hanau um die Kurve biegt und das Powerfahren schon vor der Schleuse durch seinen hohen Wellenschlag beendet.
Alle vier Boote kommen schnell durch die Mühlheimer Schleuse. Die Sonne steht hoch über dem Horizont und die Ruderer freuen sich schon insgeheim auf das anschließende Sommernachtsgrillen im Verein. Doch oh weh: Die Wakeboarder sind wohl nach durchgemachter Freitagnacht am Nachmittag endlich erwacht. Zusätzlich verwandeln gefühlte 20 Motorboote die Wasserstraße zwischen Rumpenheim und Fechenheim in einen Whirlpool, so dass es für die Bootsinsassen ständig heißt: „Hoch abscheren“ (also Skulls hoch aus dem Wasser heben) oder „Ruder halt“ (Skulls flach aufs Wasser und kurze Pause), um durch den Wellengang nicht zu kentern.Michael
Zurück im Bootshaus erreicht die FRCF-ler eine gute Nachricht: Eine auf der Fahrt verschollen geglaubte Vereinsfahne wurde von einer vereinsfremden Ruderin an die Teamkollegen ausgehändigt. Wie das geschehen konnte, bleibt im Dunkeln – und damit hat der Tag am Ende auch seine Portion Magie. Um 18 Uhr sind alle vier Boote wieder im Bootshaus, wo sie zunächst geputzt werden. Erst dann wird das Grillgut ausgepackt. Es wird ein fröhlicher, lauer Sommerabend auf der hinteren Wiese des Bootshauses mit reichlich Essen, Wein, Bier und guter Laune. Da machen den Ruderern auch die zahlreichen Blasen an den Händen nicht mehr viel aus. Hipp hipp, hurra!