Ruderwanderfahrt 2016

Dieses Jahr führte uns unsere traditionelle RWF an Fronleichnam mal wieder aufs heimische Wasser. Von Schweinfurt wollten wir nach Gemünden rudern. Während Heike, Michael, Holger und Dieter zu früher Stunde am Donnerstag morgen den Hänger mit sechs Booten nach Schweinfurt fuhren, traf sich der Rest der Truppe am Frankfurter Hauptbahnhof, um sich von dort mit dem Zug auf den Weg zu machen. Mit leichter Verspätung kamen wir gegen 11 Uhr am Ruderclub Schweinfurt an und stellten zu unserer großen Freude fest, dass die Boote bereits aufgeriggert waren und wir praktisch gleich aufs Wasser konnten.

Bei Volkach an der Staustufe Astheim bogen wir in den Altmain, weil der Schleusenkanal für die Frachtschifffahrt reserviert ist. Damit verlängerte sich unsere Ruderstrecke um ca. 6 wunderschöne Kilometer. Scheinbar unberührte Natur – sogar ein Eisvogel wurde gesichtet. An diesem Abschnitt waren die Steuerleute gefragt, galt es doch, einigen Stromschnellen auszuweichen. So erreichten wir 40 km und 4 Schleusen später nach einem kleinen Fußmarsch – es war ja eine RuderWANDERfahrt – Münster Schwarzach mit seiner beeindruckenden Abtei und ließen uns komfortabel im Hotel Benediktiner nieder. Welch ein Luxus, das müde Haupt auf ein Federkissen und den Rücken auf eine weiche Matratze zu betten – die alten Hasen unter uns kennen noch zu genau die Zeit, wo wir alle kuschelig eng in Bootshallen, Umkleideräumen u.ä. übernachtet haben, um morgens leicht gerädert mit einem Tauchsieder ein paar Tassen Kaffee zu kochen.

Am zweiten Tag ging’s weiter auf einem teilweise spiegelglatten Main über Kitzingen nach Ochsenfurt. Mit 27 km war die Etappe zwar kurz, dauerte aber dennoch ihre Zeit, denn an dem Tag waren vor den Schleusen Geduld und Sitzfleisch angesagt. Mitunter mussten wir gefühlte Ewigkeiten auf Frachtschiffe warten, die natürlich Vorrang hatten. Die Pausen wurden unterschiedlich genutzt: die einen dösten, andere hielten Brotzeit, vereinzelt übte man sich in Wasserschlachten mit Skulls und einer Wasserspritzpistole, denn das Wetter war herrlich, manchmal fast zu heiß. So konnten wir die Nachrichten kaum glauben, dass in Frankfurt und Wiesbaden Unwetter tobten und ringsherum schwere Gewitter niedergingen. In Ochsenfurt kamen auch die kulturell Interessierten auf ihre Kosten: ein junger Mann des Ochsenfurter Rudervereins ließ es sich nicht nehmen, uns eine kleine Stadtführung anzubieten.

Am dritten Tag ging es von Ochsenfurt 36 km über Würzburg nach Zellingen. An diesem Tag blickten wir mehr als einmal sorgenvoll zum Himmel, weil sich immer wieder Gewitterwolken auftürmten. Aber wenn Engel reisen… Trocken kamen wir am Ruderclub Zellingen an und wanderten auf die andere Mainseite zur Benediktushöhe hoch über dem Main. Beim Abendessen dann fing es an zu blitzen und zu regnen. Wir blieben davon unbeeindruckt.

Die letzte Etappe endete dann nach 25 km in Gemünden, wo wir wie immer schweren Herzens die Boote abriggerten. Nachdem diese verladen und wir geduscht waren, gönnten wir uns eine ordentliche Kaffeepause und gingen anschließend zum Bahnhof, wo uns der Regionalzug wieder nach Frankfurt brachte. Holger, Heike, Michael und Dieter fuhren den Hänger zurück.

Es war wieder wunderschön. Die meisten von uns waren noch Tage später in Gedanken irgendwo auf dem Wasser.

Ein großes und herzliches DANKESCHÖN geht an Rita Papen, Michael Schmidt und Holger Waldo, die diese Wanderfahrt bis ins kleinste Detail geplant und perfekt organisiert haben.