Ruderwanderfahrt vom 15.06. bis 18.06.2017
Unser Ziel in diesem Jahr war die Donau. Mit 2857 km ist sie nach der Wolga der zweitlängste Fluss in Europa und fließt vom Mittleren Schwarzwald durch zehn Länder bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer. Nur einen Bruchteil davon hatten wir uns vorgenommen, genauer: rund 100 km von Vohburg bei Ingolstadt nach Straubing in Niederbayern.
Holger, Tom, Michael und Heike sind bereits am Mittwoch mit dem Hänger und sechs Booten voraus gefahren. Die anderen trafen sich am Donnerstag Morgen am Hauptbahnhof in Frankfurt zur Fahrt nach Vohburg. Bei unserer Ankunft dort fanden wir die Boote schon aufgeriggert vor – ein Hurra den Vieren, die schon da waren und uns diese Arbeit abgenommen haben. So konnten wir umgehend zu unserer Einfahretappe aufbrechen. Idyllische 25 km mit schneller Strömung zu unserem ersten Übernachtungsziel: dem Benediktinerkloster Weltenburg, das in atemberaubender Lage am Eingang des Donaudurchbruchs liegt. Ganz nebenbei beherbergt es auch die älteste Klosterbrauerei der Welt. Ein nicht ganz unwichtiger Faktor für uns, die wir während eines Tages immer wärmer werdendes Wasser trinken, das notdürftig mit allerhand Magnesium, Calzium und ahnlichem Doping schmackhaft gemacht wird. Eine heitere Truppe saß denn auch an diesem lauen Abend im Hof und prostete sich mit Barock Dunkel oder einem „Anno“ zu.
Am nächsten Tag ging es dann stramme 46 km nach Tegernheim. Die Felsenlandschaft back- und steuerbord erinnerte so manchen an das Elbsandsteingebirge. Hier kamen wir bei Kelheim auch an unsere erste Staustufe.
In diesem Jahr stand bei allen irgendwie „Wohlfühlen“ auf dem Programm, sodass bereits nach 20 km eine Trink- und Kaffeepause eingelegt wurde. Weiter zogen wir an der Altstadt Regensburgs vorbei: hier war dann doch die Aufmerksamkeit der Steuerleute gefragt. die Durchfahrt unter der Steinernen Brücke war nicht ganz so einfach mit der sehr großen Strömung, der engen Durchfahrt und den anschließenden Strudeln. Aber unerschrockene Fechenheimer Ruderer und Ruderinnen schreckt nichts, uns so kamen wir ohne Probleme in Tegernheim an, wo wir nach einem überschaubaren Fußmarsch unsere Pension erreichten. Die Wirtin hat dann auch tüchtig und freundlich dafür gesorgt, dass wir unsere Grill- und Hauspfandln und kühlen Getränke schnell auf dem Tisch hatten.
Unsere dritte Etappe führte uns anderntags gerade mal 28 km nach Irling. Dafür, dass die Donau Bundeswasserstraße ist, waren doch recht wenige Frachtschiffe unterwegs und die Landschaft sehr naturnah. Vorbei an Kormoranen, weißen Reihern und Haubentauchern steuerten wir unser Ziel an. Bis zu unserer Unterkunft war es – sagen wir unwegsam, aber wir lassen uns nicht schnell aus der Ruhe bringen und nach einiger Zeit erreichten wir das Hofgut und genossen bald darauf das erste Bier. Die Küche war prima und die beiden Brüder bewirteten uns mit bayerischer Gelassenheit. Einige von uns hatten die Kegelbahn im Haus entdeckt…
Fröhlich und heiter endete dieser Abend.
18.6.: Schlussetappe nach Straubing. Ein sommerlicher Sonntagmorgen auf einer glatten Donau. Es waren eigentlich nur etwas über 20 km, die uns aber länger erschienen, weil praktisch keine Strömung herrschte und die Donau wie ein See dalag. Wir waren es ja gewohnt, mithilfe der Strömung Kilometer zu machen. Und doch waren wir überrascht, dass früher als gedacht die Staustufe vor Straubing erschien. Wie konnte das sein? Tatsächlich gab es eine Fehlstrecke von 8 km, sodass wir recht ausgeruht am frühen Nachmittag beim Ruderclub in Straubing anlegten. Wer von uns kann es nicht nachvollziehen: dieses Gefühl der Wehmut, wenn man anlegt und weiß – jetzt ist es vorbei? Das heißt aber auch: es war wieder wunderschön, das Wetter hat mitgespielt, die Truppe war klasse und es ist nichts passiert.
Die Boote wurden schon fast generalstabsmäßig abgeriggert, in kürzester Zeit war alles verladen, wir frisch geduscht und auf dem Weg zum Bahnhof. Heike, Michael, Tom und Holger konnten sich noch ein Bad in der Donau gönnen und dann hieß es auch für die Vier: zurück nach Frankfurt.
Rita Papen, Michael Schmidt und Holger Waldow haben diese wunderschöne Strecke ausgesucht, geplant und die tollen Unterkünfte gebucht. Sie haben sogar Petrus bestochen. An sie alle geht ein großes DANKESCHÖN.