Ruderwanderfahrt vom 31.05. – 03.06.2018

Die diesjährige Ruderwanderfahrt führte uns wieder einmal in östlichere Gefilde, genauer: auf die Unstrut und die Saale. Einzugsgebiet der Unstrut ist das Thüringer Becken. Sie ist der wasserreichste Zufluss der Saale, in die sie bei Naumburg mündet. Der Fluss erscheint auf den ersten Blick harmlos und scheint sich träge als blaues Band dahinzuschlängeln. Recht schnell merkten die Steuerleute aber, dass – anders als auf der Donau – durchgehend Konzentration gefordert war. Die Strömungsgeschwindigkeit war erstaunlich hoch, sodass sich durch die in den Fluss hängenden Äste oder auch Brückenpfeiler unliebsame Stromschnellen bildeten, die auch gleich am ersten Tag zu der einen oder anderen Havarie führten.

 

Am zweiten Tag (knapp 40 km und vier Schleusen) ging es in Nebra bei schwülwarmen Temperaturen und leichtem Regen zu Wasser. Die ganze Fahrt über richtete sich der Blick der Steuerleute immer wieder besorgt zum Himmel, wo sich Gewitterwolken türmten und es auch das eine oder andere Mal donnerte. Zum Glück ruderten wir am Rande dieser Gewitterfront und von ihr weg. Ziel dieser längsten Etappe war Naumburg, wo wir uns nach der Ankunft beim Ruderverein Rot-Weiß Naumburg mit frisch gezapftem Bier erfrischen durften. Anschließend machten wir uns auf den Fußmarsch zur Jugendherberge und konnten bei der Gelegenheit auch etwas von der schönen Stadt mit dem bekannten Dom sehen.

Am dritten Tag (31,5 km, 5 Schleusen) ruderten wir auf der Saale. Der Tag war entspannter: Die Gewittergefahr war gebannt, die drückende Schwüle vorbei, und der breitere strömungsärmere Fluss für die Steuerleute auch entspannender. Gleich hinter der letzten Schleuse erreichten wir Bad Dürrenberg, wo wir an kaum erkennbarer, steiler Uferstelle die Boote an Land hievten. Auf der Terrasse des Hotels "Altes Badehaus", nicht weit von der Anlegestelle, ließen wir den Tag ausklingen. Einige nutzten am anderen Morgen vor dem Ablegen die Gelegenheit, das Gradierwerk in Bad Dürrenberg zu besichtigen, Deutschlands größte zusammenhängende Gradieranlage mit einer Länge von über 636 Metern und einer Höhe von 12 Metern. Gradierwerke dienen der Salzgewinnung und werden heute aufgrund der feuchten, salzhaltigen Luft an der Anlage für Kurzwecke genutzt. Die letzten 15 Kilometer ruderten wir entspannt nach Schkopau, riggerten die Boote ab und genossen noch ein letztes Mal Kaffee und Kuchen oder Herzhaftes und Bier auf der Terrasse der Merseburger Rudergesellschaft. Danach verabschiedeten wir die Mannschaft, die mit dem Hänger vorausfuhr und machten uns selbst auf den Weg zur S-Bahn, von wo aus wir über Halle die Heimfahrt nach Frankfurt antraten.

Ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Rita und Michael, die akribisch und von langer Hand diese Tour geplant haben. Die Arbeit, die dahintersteckt, wird gern vergessen, wenn alles reibungslos klappt. Ein ebenso HERZLICHES DANKE an Jürgen, der, begleitet von Heike, Michael und Martin mit seinem Wagen den Hänger mit den sechs Booten fuhr.