
Wanderfahrt Neckar

Ruderwanderfahrt 2013 ins „Ländle"
Dienstag, 28.05. Viele helfende Hände trafen sich bei super Wetter, um 5 Boote abzuriggern, Boote, Skulls, Steuersitze, Ausleger und Werkzeug für unterwegs zu präparieren, zusammen zu packen und auf den Hänger des FRCF zu verladen. Wir berieten, wie wir mit den schlechten Wetter- und Wasserprognosen für die nächsten Tage umgehen würden und entschlossen uns, trotzdem ins ‚Ländle' zu reisen.
Mittwoch, 29.05. Am Vormittag trafen sich Heike, Michael und Holger am Vereinsgelände, hingen den vorbereiteten Boots-Hänger an und übernahmen den Materialtransport nach Ludwigsburg. Am Nachmittag wurde am Treffpunkt als erstes auf Myriams bestandene Prüfung angestoßen – herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle, liebe Myriam. Wir hoffen sehr, dass Du uns trotz der anstehenden beruflichen Veränderung erhalten bleibst!! Der Bus für die nachreisenden 22 Ruder-Wanderfahrer hatte wegen des Feiertagverkehrs Verspätung, und dieser Verkehr verließ uns auf unserer Reise Richtung Süden nicht wirklich. Noch rechtzeitig für die Belegung der Jugendherberge und für ein Abendessen im Biergarten am Ufer des Neckars landeten wir schließlich in Ludwigsburg. Unter anderem wurden die ersten Maultaschen verzehrt und manch eine/r entschied sich für Container-Schorle; wir waren eindeutig außerhalb Hessens angelangt J. Die Bootseinteilung wurde vorgenommen und einige hatten noch recht lange Spaß an diesem Abend.
Donnerstag, 30.05. Jugendherbergs-Frühstück in großer Runde nach prima Übernachtung und dann flott packen, so war der Plan. Die Sonne lockte uns nach draußen, es ging abwärts zu den Booten und es galt, die Vorarbeit von Heike, Michael und Holger vom Vortag (ihr 3 ward Spitze!) zu vervollständigen und die Boote aufzuriggern (ein Google-Ausflug bringt es an den Tag: riggen ist ein Ausdruck des Segelns, riggern einer des Ruderns – wir hatten dieses Thema auf der Busfahrt). Der Einstieg an den Felsbrocken, Skulls anbringen, das Verstauen von Gepäck und Ablegen mit notwendigem Spontan-Kurs in Richtung Flussmitte verlief gut, wir lagen prima in der Zeit... und ab ging die Post. Bei strahlendem Sonnenschein ruderten wir durch schöne Neckar-Landschaften, nette Örtchen und steil aufsteigende Weinberge. Ab und zu hatten wir auch Industrie-Standorte zu passieren. Am Ufer begleitete uns fast durchweg ein gut
ausgebauter Radfahr-Weg.
Wir bewältigten 4 Schleusen, für manchen Neuling war das ziemlich aufregend. Leider fanden wir keinen geeigneten Rastplatz, um mit 5 Boote und 25 Personen gemeinsam Rast machen zu können. So rasteten wir nur kurz und den natürlichen Bedürfnissen entsprechend. Unsere Station Lauffen war auch die Station einer Ruder-Wanderfahrt-Männer-Combo aus NRW, so dass der Ausstieg einen Augenblick dauerte. Im Gästehaus Kraft Lauffen konnten wir direkt unseren Durst stillen – manch eine/r entdeckte den ‚Katzenbeißer' für sich. Schöne Zimmer, ein gutes Abendessen im Ort und eine prima Übernachtung rundeten den gelungenen Tag ab. Und in der Nacht zum Freitag fing es nach Mitternacht an zu regnen.... :(((
Freitag, 31.05. Leckeres Frühstück in nettem Wintergarten-Ambiente ließ uns das Ausmaß des Ungemachs, das der nächtliche Regen bereitet hatte, noch nicht in vollem Umfang erkennen. Erst der Anruf beim Schleusenwärter brachte es uns allen ins Bewusstsein: Schleusen an diesem Tag unmöglich! Kurzerhand disponierten wir um. Michael, Thomas und Dieter riggerten die Boote ab, während die restliche Truppe sich per Bahn und Bus in Richtung nächstes Etappenziel begab, in der Hoffnung, von dort könne es am nächsten Tag in den Booten weitergehen. Auf dem Weg nach Hassmersheim konnten wir sehen, dass sich der am Vortag noch recht beschauliche Neckar an vielen Stellen deutlich verändert hatte. Hohe Fließgeschwindigkeit, mitschwimmende Äste und Baumstämme, deutlich erhöhter bis steigender Pegelstand ließen nichts Gutes ahnen.
Holger hatte sein Auto in weiser Voraussicht in Hassmersheim abgestellt und konnte so den wieder beladenen Boots-Hänger incl. Dieter, Thomas und Michael abholen. Aus der Not machten wir eine Tugend und wanderten nach Überquerung des Neckars mit kleiner Notfähre am Seil auf die naheliegende Götzenburg Hornberg. Mit der Fähre erlebten wir eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition, die durch Neubau einer Fußgängerbrücke demnächst entfällt – sehr schade. Von der Burg aus hatten wir Ausblick auf eine Schleuse, live konnten wir bei Kaffee und Kuchen beobachten, wie das Wasser des Neckars fast minütlich stieg. Durch die viele frische Luft beim Wandern freuten wir uns alle auf das hausinterne Abendessen, bei guter Stimmung wurde viel geplaudert, angestoßen und zu späterer Stunde machten noch einige einen Ausflug zum Neckar, um nach dem Wasserstand zu sehen – er war in der Zwischenzeit noch mehr gestiegen. Nun stand definitiv fest - geahnt hatten wir es schon den ganzen Tag: am nächsten Morgen würde die Reise nach Hause gehen, leider.
Samstag, 01.06. Die kleine Notfähre hatte durch die Wasserhöhe nun auch ihren Betrieb eingestellt. Mit dem Taxi ging es nun an den nächstgelegenen Bahnhof, um die Heimreise anzutreten. Rita nutzte den freigewordenen Tag für einen Verwandten-Besuch, während Luzia und Uli die Betten des eigentlich nächsten Etappenzieles in Eberbach für die nächste RWF testeten. Heike, Holger, Stefan und Michael fuhren mit dem Bootsanhänger Richtung FRCF und waren bis zur Ankunft der Bahnfahrer schon weit mit dem erneuten Aufriggern. Auch in der Heimat war der Main weit über das frisch sanierte Ufergelände getreten.
Fazit: eine super vorbereitete RWF – leider haben die äußeren Bedingungen nicht mitgespielt. Wir waren ziemlich einig, diese Tour haben wir nun in der Schublade, ob im nächsten Jahr oder im Jahr darauf: an den Neckar wollen wir noch einmal!!
Allen Auf- und Abriggeren tausend Dank und last but not least: Laki und Holger, Euch beiden vielen herzlichen Dank für die supergute Vorbereitung dieser Tour - Hipp Hipp Hurra von allen!!!
von Martina Kaminski